Bild eines Windsacks
Bild: Olaf Oliviero Riemer, CC BY-SA 3.0

» Windsack

Als Windsack wird ein meteorologisches Messgerät bezeichnet, das die Windrichtung anzeigen und die ungefähre Windstärke abbilden kann. Bei einem Windsack handelt es sich um einen Schlauch, der an beiden Enden offen ist und spitz zuläuft. Dieser Schlauch wird einige Meter über dem Boden an einem Mast aufgehängt und ist drehbar. So bläst der Wind den Windsack auf, wobei er sich so ausrichtet, dass das kleinere Ende des Sacks gen Lee weist und demnach vom Wind abgewandt ist.

» Funktionsweise des Windsacks

Der Windsack ist ein Schlauch, welcher aus einem wetterbeständigem Material besteht. In der Regel handelt es sich dabei um ein Nylon-Gewebe. Der Schlauch ist an beiden Seiten geöffnet und an der Spitze eines Masts befestigt, wobei er mehrere Meter über dem Boden angebracht wird.

Das Besondere ist, dass der Windsack an beiden Seiten eine Öffnung hat und spitz zuläuft. Das bedeutet, der Wind bläst in die größere Öffnung hinein, wodurch sich der Windsack ausrichtet. Er wird dabei so gedreht, dass das kleinere Ende nach Lee weist und demnach vom Wind abgewandt ist.

Außerdem gilt, dass der Windsack umso „gefüllter“ erscheint, desto stärker der Wind bläst. Ist der Windsack also „gerade“, bläst der Wind stark, hängt er herunter, ist eine geringe Windstärke anzunehmen (vgl. Windstärke 0).

Funktionsweise und Aufbau eines Windsacks.

Bild: Olaf Oliviero Riemer, CC BY-SA 3.0; Bearbeitung: hygrometer.guru

» Windstärke messen

Gemeinhin gilt, dass die Messgenauigkeit recht gering ist. Allerdings gibt es die Fausregel, dass für jeden aufgeblähten Ring 5 Knoten Windstärke gerechnet werden. Dennoch ist das Verfahren sehr ungenau.

Diese Ungenauigkeit ist es auch, welche den Windsack als exaktes Messgerät disqualifiziert und darüber hinaus sind seine Fähigkeiten als Anzeiger sehr eingeschränkt. In der Regel ist der Windsack nämlich bereits ab 25 Knoten Windgeschwindigkeit – also bei Windstärke 6 vollends aufgerichtet und steht gerade im Wind. Das bedeutet, dass höhere Windgeschwindigkeiten nicht zu erfassen sind und ein anderes Messgerät erfordern würden.


Das Messen der Windstärke ist mittels Windsack möglich. Allerdings ist die Methode eher ungenau.

» Vorteile und Nachteile

  • Vorteile: Der Windsack eignet sich besonders in Bereichen, wo es darum geht, einen schnellen Überblick zu erhalten. Hierbei ist wichtig, dass die Situation schnell erfasst werden kann – weht starker Wind oder eben nicht? – um Unfälle zu vermeiden. Hierbei geht es weniger um das Erfassen exakter Daten, sondern einen schnellen Überblick (Verkehr, Luftfahrt etc.)
  • Nachteile: Die Daten, die ein Windsack liefert, sind äußerst ungenau. Zwar lässt sich die Windrichtung relativ exakt erkennen, doch gerade die Windstärke lässt sich allenfalls erraten. So gilt etwa die Faustregel, dass für jeden aufgeblähten Ring fünf Knoten Windstärke gezählt werden, doch genauer wird es erst mit einem Anmomemter (Windmesser) sowie einer Windfahne.

» Einsatzgebiete für Windsäcke

Windsäcke kommen vor allem dort zum Einsatz, wo innerhalb kürzester Zeit erkannt werden muss, ob ein starker Wind weht und wenn ja, aus welcher Richtung dieser kommt. Folglich findet sich das Messgerät vor allem im (Straßen-)Verkehr oder bei der Luftfahrt.

… im Straßenverkehr

Im Straßenverkehr finden sich Windsäcke vor allem da, wo aufkommende und plötzliche Seitenwinde eine ernsthafte Gefahr darstellen. Folglich finden sie sich teils an Straßen und häufig auf Brücken. So haben Kraftfahrer die Möglichkeit, sich schon vorab den Gegebenheiten auf der Straße anzupassen und werden von starken Seitenwinden nicht überrascht.

Darüber hinaus finden sich Windsäcke auch an Tankstellen, in Häfen oder an Umfüllstationen, können aber grundsätzlich überall dort aufgestellt werden, wo die Windverhältnisse einen unmittelbaren Einfluss auf den Verkehr und die Sicherheit der passierenden Kraftfaher nehmen können.

… in der Luftfahrt

Gerade auf Flugplätzen gehört ein Windsack zur grundsätzlichen Ausstattung. Dies liegt darin begründet, dass die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) vorsieht, dass es auf jedem Flugplatz und auch Hubschrauberlandeplatz ein Windrichtungsanzeiger vorhanden ist, der den Piloten beim Landen hilft.

Dieser Windrichtungsanzeiger muss aus der Luft und auch vom Boden eindeutig zu erkennen und zu interpretieren sein, wobei durch eine Beleuchtung auch der Sichtflug bei Nacht gewährleistet werden soll und eine weiße, runde Umrandung auf dem Boden sicherstellt, dass der Anzeiger aus der Luft gut zu erkennen ist.

Darüber hinaus ist ein solcher Windsack so aufzustellen, dass er unter keinen Umständen von Luftverwirbelungen – etwa durch Bewuchs oder Gebäude – oder kleinräumigen Luftströmungen – wie etwa von Triebwerken – beeinflusst wird. Ferner sollte der Windsack, um leichter aus der Luft erkennbar zu sein, mit kreisförmig mit weißer Farbe umrandet sein.

Zusammenfassung: Als Windsack wird ein meteorologisches Messgerät bezeichnet, das die Windrichtung und die ungefähre Windstärke anzeigen kann. Bei einem Windsack handelt es sich um einen Schlauch, der spitz zuläuft, wobei er an beiden Enden offen ist. Dieser Schlauch wird an einem Mast aufgehängt und ist drehbar. So bläst der Wind den Windsack auf, wobei er sich dieser so ausrichtet, dass das kleinere Ende des Sacks vom Wind abgewandt ist. Windsäcke sind nützlich, um sich schnell einen Überblick in Bezug auf die Windstärke und die Windrichtung zu machen. Allerdings können sie keine genauen Auskünfte über ebendiese Werte liefern.